„Siehe, die da glauben, auch die Juden und die Christen und die Sabäer – wer immer an Allah glaubt und den Jüngsten Tag und das Rechte tut, die habe ihren Lohn bei ihrem Herrn. Keine Furcht kommt über sie und sie werden nicht traurig sein.“ (2:62)
Die folgenden drei Beiträge
Die Kontinuität im gemeinsamen Glauben an den Einen Gott wurde im vorangehenden Artikel aufgezeigt. Ich danke noch einmal Euch, Hüseyin Lutfi und Ramazan, für Eure Korrektur.
Dass es sich dabei nicht um eine private Meinung handelt, sondern dass die großen christlichen Kirchen diese Auffassung teilen, zeigen zwei Dokumente der Katholischen und der Evangelischen Kirche sehr eindrucksvoll. Im folgenden Beitrag (1) wird dieser Gedanke kurz aufgegriffen.
Die Betonung der Kontinuität ist insofern interessant, als dass es sich sowohl beim Christentum als auch beim Islam um „missionarische“ Religionen handelt: Christen wie Muslime haben den Auftrag, den Menschen von der Größe und Liebe Gottes zu erzählen und sie für Gott zu gewinnen. Dieser Ansatz wird oft dort problematisch, wo die Rede von Gott („Theo-logie“, theos griech. Gott, logos griech. Wort) unreflektiert vermischt wird mit der ganz anderen Frage nach dem Heil, der Erlösung des Menschen („Soteriologie“, soteria griech. Rettung, Erlösung). Das ist das Thema der darauffolgenden Beiträge, in denen es um ebendiesen Trugschluss (2) und die Konsequenzen bezüglich der Einschätzung einer radikalisierten Missionierung geht (3).